Was ist das Rezept für eine gute seelsorgerische Arbeit? Zuhören können, Einfühlungsvermögen zeigen, das passende Wort zur richtigen Zeit sagen, gemischt mit einer gesunden Portion  Ernsthaftigkeit und Humor. Das bringt Diakon Frank Kühbacher mit, und er kommt gerne in unser Haus.

Taufen, trauen, beerdigen. Das sind einige klassische Aufgaben eines Diakons in einer Gemeinde. In der Stitung St. Ludgeri leistet Frank Kühbacher als Seelsorger weitaus mehr. Er ist als wichtiges Bindeglied mittendrin in unserem Miteinander und Füreinander.

Glaube und Seelsorge haben für viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner einen hohen Stellenwert. Einige Menschen, die bei uns leben, waren früher in der katholischen Pfarrgemeinde St. Ludgerus aktiv. Ihnen sind kirchliche Rituale und seelsorgerische Begleitung wichtig. Und manche finden im hohen Alter zu ihrem Glauben zurück. All das gilt es wahrzunehmen und zu stärken. Deshalb gibt es einen engen Kontakt zu den Seelsorgern des Pastoralteams der Gemeinde. Sie gestalten unsere Gottesdienste und kommen auch, wenn am Lebensende das Sakrament der Krankensalbung gewünscht wird.

Eine starke Gemeinschaft

Zum Pastoralteam gehört auch Diakon Frank Kühbacher, der sich neben seiner hauptamtlichen Arbeit als Krankenhaus- und Gemeindeseelsorger ehrenamtlich in unserem Haus engagiert. Er ist auch für die Angehörigen ansprechbar – besonders dann, wenn ein Bewohner am Ende seines Lebensweges angelangt ist und wenn es darum geht, die Trauer um einen geliebten Menschen zu bewältigen. Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben manchmal Sorgen und Nöte. Diakon Kühbacher hat für sie ein offenes Ohr. Außerdem ist im Rahmen von ethischen Fallbesprechungen sein Rat gefragt. Aus seiner Erfahrung sind Religions– und Kofessionsunterschiede zu respektieren, sie sind für die Seelsorge aber nicht entscheidend.

Namenstagfeiern

Jede unserer Wohngruppen trägt den Namen eines Heiligen, wie beispielsweise Anna, Andreas oder Clemens. Diakon Kühbacher hält die katholische Tradition der Namenstagsfeier hoch. Nach einem gemütlichen Kaffeetrinken leitet er am selben Tisch einen kleinen Gottesdienst. Dabei greift er die Geschichte des Heiligen auf und – ganz typisch für unser Haus voller Lieder – stimmt er beliebte Lieder an und begleitet die Bewohnerinnen und Bewohner musikalisch auf seinem Akkordeon.

Der Chor als starke Säule der Gemeinschaft

Apropos Musik: Diakon Frank Kühbacher leitet außerdem in seiner Freizeit unseren Ludgeri Chor, den er vor Jahren ins Leben gerufen hat. Jeden Mittwochnachmittag proben teilweise bis zu vierzig Bewohner, Angehörige und Ehrenamtliche in unserer Kapelle. Als Chorleiter führt Herr Kühbacher die Gruppe text- und tonsicher durch verschiedene Auftritte, wie beispielsweise auf Weihnachtsfeiern, Sommerfesten und Wallfahrten.

Mitten im Leben

Frank Kühbacher, der ursprünglich als Diplom Sozialpädagoge gearbeitet hat, lebt seinen Glauben und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Ihm ist nichts Menschliches fremd – und er ist daher ein idealer Gesprächspartner auf Augenhöhe. „Glauben ist für mich nicht etwas losgelöstes, das nur in einen ernsten und sakralen Bereich gehört. Glauben ist Leben, ist Begegnung; dazu gehört auch, wie wir miteinander umgehen. Darin steckt eine besondere Kraft. Eine Gemeinde ist bei weitem keine Insel der Glückseligkeit; da wird nicht nur gefeiert und gelacht, da reibt man sich auch mal aneinander“, erläutert Frank Kühbacher. Und wie steht es mit seiner Identifikation zur Stiftung St. Ludgeri? „Für mich ist dies hier mein zweites Zuhause“, sagt er lächelnd.

Schön zu hören!