Über uns

Die Geschichte der Stiftung St. Ludgeri

Wir schreiben Geschichte

Das Gelände an der Brückstraße 87/89, auf dem heute die Stiftung St. Ludgeri ansässig ist, ist ein historischer Ort: 1842 übergibt Bürgermeister Märcker das Grundstück, das zum ehemaligen Propsteigarten in Essen-Werden gehört, der Armenkommission. Diese beginnt daraufhin mit dem Bau eines Armen- und Waisenhauses. Im Jahr 1844 wird das Haus eingeweiht. Von großer Bedeutung in der Armenpflege wurden die neugegründeten Kongregationen und Orden, die bis in die heutige Zeit das Werk der christlichen Nächstenliebe als Aufgabe und Verpflichtung ansahen. Schon damals engagierte sich nicht nur die katholischen Kirchengemeinde für Arme und Waise, sondern auch einige Werdener Kaufleute.

„Der Mensch kann vieles entbehren, nur den Menschen nicht!“ (Ludwig Börne)

Prinzip der christlichen Barmherzigkeit

1845 wird es zu einer selbständigen, gemeinnützigen Anstalt ernannt. Die ersten Bewohner sind vier Arme und vier Waisen. Pro Jahr kommen durchschnittlich fünf neue Bewohner hinzu. Die Armen, die nicht aufgenommen werden können, bekommen täglich eine warme Mahlzeit. Waisenkindern, die nach der Entlassung aus der Volksschule nicht länger im Heim bleiben können, helfen die Schwestern, eine Lehrstelle zu bekommen.

1870 übernehmen die Schwestern des Hl. Kreuzes die Leitung des Hauses.

Ab den 1930er Jahren wird das Wohnheim nur noch von alten Menschen bewohnt. Immer wieder wird das Haus durch Umbauten den Anforderungen der Zeit angepasst und erweitert.

Am 29.11.1944 zerstört eine Luftmine bei einem nächtlichen Fliegerangriff das gesamte Gebäude, so dass die alten Menschen in die Villa Hirschland ziehen müssen. Erst 1952 können sie in das wiedererrichtete Gebäude an der Brückstraße zurückkehren.

1977 wird der Bau modernisiert und durch Haus II erweitert. Im November 1978 erfolgt der Spatenstich für Haus III  zwischen der Gasse „Haus Fuhr“ und der Propsteigasse. 14 Altenwohnungen kommen hinzu. Die Bewohner werden in Wohngruppen zusammengefasst.

Im Mai 1984 wird das Stammhaus umgebaut und renoviert und am 18.12. 1985  durch Prälat Dr. Astrath eingeweiht.

Im November 1988 wird mit dem Bau eines Kurzzeit-Pflegeheims begonnen.

Im März 1990 ziehen die ersten Kurzzeit-Bewohner ein.

Heiliger Liudger – Unser Namenspatron

Der Apostel der Friesen und Sachsen, erster Bischof von Münster und Gründer der Benediktinerabtei Werden, wurde um 742 bei Utrecht geboren und im dortigen Martinskloster unter der Leitung des Abtes Gregor erzogen. Von 767 bis 772 studierte Liudger in York bei dem Angelsachsen Alkuin. 767 wurde er zum Diakon geweiht. 776 nahm er seine Missionsarbeit in Deventer (Mittelholland) auf, und wurde 777 in Köln zum Priester geweiht.

Seine anschließende Missionstätigkeit in Dokkum, der Stätte des Martyriums des hl. Bonifatius, fand durch den Sachsen- und Friesenaufstand 784 ein vorläufiges Ende. Mit seinem Bruder Hildegrim pilgerte er nach Rom und Monte Cassino. Zweieinhalb Jahre studierte er die Regel des hl. Benedikt und lebte wie ein Mönch.

787 wurde er von Karl dem Großen zum Missionsleiter der mittel-friesischen Gaue ernannt. Ein Aufstand der Friesen vertrieb ihn aufs Neue. Nun ernannte Kaiser Karl den Friesenmissionar zum Missionsleiter des westlichen Sachsenlandes. Hier wurde Mimigerneford (Münster) Zentrum seiner Arbeit. Am 24. Februar 796 erwarb Liudger den ersten Grundbesitz in Werden an der Ruhr. Innerhalb von drei Jahren, bis 799 hatte er durch weitere Schenkungen, durch Kauf und Tausch, das für den geplanten Klosterbau erforderliche Gelände erworben. An der sächsisch-fränkischen Grenze konnte er endlich den langersehnten Wunsch einer Klostergründung verwirklichen. Dies Kloster sollte nach der Benediktregel eine Stätte des Gebets und der Arbeit sein, sollte die geistliche Zelle seiner Missionsarbeit werden.

Der Kirchbau war 808 fertig gestellt und wurde dem Salvator Christus, der Gottesmutter und dem hl. Petrus geweiht. Die missionarische Arbeit Liudgers fand ihre Krönung in seiner Weihe zum ersten Bischof von Münster am 30. März 805 durch Erzbischof Hildebold von Köln. Auf einer Visitationsreise starb Liudger am 26. März 809 in Billerbeck. Sein Leichnam wurde nach Münster überführt und in der Marienkapelle aufgebahrt. Nach der Entscheidung Kaiser Karls wurde die sterbliche Hülle des Heiligen nach Werden überführt, wo er am 26. April 809 an der von ihm selbst bezeichneten Stelle bestattet wurde.